Kittelovsko

Schumburg (Krásná) ist seit 1608 als Dorf erwähnt.. Ein malerisches Bergdorf mit einer kleinen Kirche, einem Pfarrhaus, Kittels Haus, einem Quellbrunnen, der, den Sagen nach, über eine besondere Heilkraft verfügt und mit vielen anderen Sehenswürdigkeiten ist heute ein Teil von der Gemeinde Pintschei (Pěnčín), die insgesamt 6 Nachbardörfer vereinigt.

Kittels Haus – umgangssprachlich Burk – aus Deutsch die Burg.

50.6943742N, 15.2153511E

Neben der Kirche des Hl. Josef ist es das majestätischste Gebäude der ganzen Kittels Region. Den großen Blockbau ließ Dr. Kittel um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbauen. Das Haus gehört zu den größten Blockbauten in Tschechien und entspricht definitiv nicht der üblichen Bauweise seiner Zeit. Schon sein umgangssprachlicher Name Burg weist darauf hin, dass es sich nicht um eine normale Berghütte handelt, sondern um ein, für die damalige Zeit, monumentales Gebäude. Mehr über das Kittels Haus in einem separaten Kapitel, dass hier geöffnet werden kann.

Remišovna – Kittelmuseum

Das geräumige Steingebäude zwischen der Kirche und dem Kittels Haus - Burk ist traditionell an das Jahr 1782 nach dem historisch wertvolles Wöblstein über der Tür mit der Inschrift "Anna K." datiert, das wahrscheinlich auf Anna Maria Kittel verweist, geb. Günther († 1782), Kittels Ehefrau. Es war wahrscheinlich ein Teil von Wirtschaftsgebäuden, die zum Burk gehörten. Zu dieser Zeit diente es als ein Pferdestall und Wohnstätte für das Gesinde, die sogenannte Gesindestube.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts ging das Haus in den Besitz der Familie Remiš über und wurde daher als "Remišovna" bezeichnet. Diese Bezeichnung wird bis heute unter einigen Zeitgenossen verwendet. Der Schuster Josef Bouda kaufte das Haus im Jahr 1910. An der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts gab er dem Haus auch sein heutiges Aussehen. Von 2010 bis 2018 wurde in diesem ohne Zweifel interessanten Haus das Kittelmuseum als Ort der Rückkehr in die Vergangenheit und der Suche nach Verweisen für die Gegenwart untergebracht.

Katholisches Pharrhaus.

Krásná Haus-Nr. 19
50.6939697N, 15.2137147E

Das Pharrhaus liegt direkt gegenüber der Kirche. Ähnlich wie das Burk ist es zum Teil als ein Ziegelgebäude und zum Teil als ein Blockbau gebaut. Der Raum im Erdgeschoss, der sich nördlich vom Eingang des Pfarrhauses befindet, ist gewölbt und enthält die Reste der ursprünglichen Rauchküche, die noch erhalten sind. Darunter in einem riesigen Untergrund ist ein Brunnen mit klarem, fast unsichtbarem Wasser in den Felsen gehauen; der Zwilling von St. Josef Brunnen. Das Pfarrhaus war nicht nur der Sitz des ersten örtlichen Priesters und Sohnes des berühmten Doktors - Filip Jakub Kittel, sondern auch Kittels Ausgedinge. Das Pfarrhaus enthält eine Vielzahl ursprünglicher historischer Bauelemente und atmet Wort für Wort mit Geschichte.

St. Josef Kirche

Der Bau der Kirche, der weiteren wichtigen Dominante in Krásná, datieren die Historiker zwischen 1756 und 1760. Die Kirche ist auf einem kreuzförmigen Grundriss nach Norden ausgerichtet. Es ist einschiffig, rechteckig mit Seitenkapellen. Das Kirchenschiff hat eine flache Decke, das Presbyterium ist mit einem imitierten komprimierten Tonnengewölbe ausgestattet. An das Hauptschiff schließt sich ein rechteckiges, rundlich beendetes Presbyterium mit einer nach Westen ausgerichteten Sakristei an. Das Kircheninterieur ist historisch wertvoll. Geschliffene Kronleuchter von lokalen Glasbläsern, wertvolle Orgeln, die bis heute ihren Zweck erfüllen, Wandmalereien und Votivglasfenster sind Edelsteine, die wir in einem Bergdorf nicht suchen würden. Der prismatische Turm mit dem Haupteingang der Kirche wurde Ende des 18. Jahrhunderts vor der Südfassade errichtet. Das Exterieur der Kirche ist durch Lisenen-Rahmen unterteilt. Der Turm hat Lisenen an den Ecken und ein rechteckiges Portal. Den Turm krönt eine glockenförmige Mansardkuppel.

Der Durchgang in dem Turm ist mit einem Tonnengewölbe mit Lünetten eingewölbt. Zur Ausstattung der Kirche gehören Altäre, eine Kanzel und früher auch die figürliche Dekoration der Heiligen Treppe. Die beiden Arme des kreuzförmigen Baus formen die Treppen der angehobenen Kapelle. Auf der Westseite führen sie zum Altar der Jungfrau Marie von Lourdes, auf der Ostseite der Kirche befindet sich die Heilige Treppe, die die 28 Marmorstufen im Pilatus Palast darstellet. Die berühmteste Heilige Treppe befindet sich in Rom im Gebäude an der Piazza di San Giovanni in Laterano, direkt gegenüber der Lateranbasilika. Sie werden nur selten in Böhmen gefunden.

Die Reliquien der Heiligen werden in jeder Stufe aufbewahrt und die Gläubigen steigen die Treppen mit den entsprechenden Gebeten begleitend auf den Knien auf. Die Heilige Treppe ließ in 1761 Johann Josef Kittel mit Zustimmung des Erzbischöflichen Konsistoriums in Prag erbauen. Es war ein außergewöhnliches Ereignis und bald nachdem die Überreste der Heiligen Treppe niedergelegt worden waren, kamen die ersten Pilger aus der nahen und weiteren Umgebung nach Schumburg. Die Heilige Treppe verlieh diesem Gebäude einen außergewöhnlichen Charakter und ordnete es als einer der bedeutenden Sakralgebäuden von nationaler Bedeutung ein.

Pestsäule

Vor dem Pharrhaus werden wir von der mit geschmückten Heiligenstatuen monumentalen Pestsäule der Heiligen Dreifaltigkeit fasziniert. Kittels Patient Christian Richter, der in die Benediktinerorden eingeführt wurde, ließ es aus Ehre und Dankbarkeit erbauen. Die Statuen zeichnen den Schutzpatron der Benediktiner St. Adalbert, an den Seiten sind die Statuen von St. Rochus und St. Sebastian. Vor dem Eingang der Kirche befindet sich eine Marienstatue, die von Statuen tschechischer Patrone St. Wenzel und St. Johannes von Nepomuk umgeben ist. Die Säule wurde 1772 nach dem Entwurf des Bildhauers Lederer errichtet und wurde vom örtlichen Meister Godefrid Lawacz setzsteinig verarbeitet. Die Übersetzung der lateinischen Inschrift lautet: "Der Heiligen Dreifaltigkeit und der Reinen Jungfrau Maria zu Ehren habe ich sie im Erlösungsjahr aufgestellt und gebaut, als viele von Elend und Hunger gestorben sind."

St. Josef Brunnen

Der Brunnen von St. Josef gehört von Natur aus zum Areal. Die Quelle trägt das Jahr 1737. Ihre heilenden Wirkungen werden in einer Reihe von Kittellegenden beschrieben. Das Wasser aus dem Brunnen diente nicht nur der Hydrotherapie, die Kittel bereits im 18. Jahrhundert verwendet hatte, lange vor Kneip und unserem Dr. Priessnitz. Früher wurde tradiert, dass das Wasser in seiner Zusammensetzung dem Wasser im Jáchymov-Bad entspricht, damals modisch auch beim Kaiserhof, einschließlich niedriger Radioaktivität. Moderne Analysen haben zwar eine außerordentliche Qualität des lokalen Wassers gezeigt, die für das tägliche Trinken sehr gut geeignet ist, die Radioaktivität ist jedoch nicht belegt. Bis heute kommen Leute hierher, um Wasser zu holen, einige für wundersames Wasser, andere für das Heilwasser, andere für ausgezeichnetes und sauberes Frühlingswasser. Johann Christoph Juppe, nächster dankbarer Patient von Kittel, ließ das ursprünglich geöffnete Brunnen überdachen und heutzutage befindet sich über dem Eingang die Skulptur der Jungfrau Maria. Der Brunnen von St. Josef ist die berühmteste der sechs erhaltenen historischen Wasserquellen rund um Burk und der Kirche.

Schule

In dem Areal gab es auch eine Schule, die von Kittel gegründet wurde. Heute ist nicht viel von der Schule erhalten geblieben. Ihre Überreste wurden im 2015 bei der archäologischen Rettungsstudie des Nordböhmischen Museums in Liberec eingefangen, am meistens erfahren wir über sie jedoch von alten Fotografien und anderen historischen Quellen. Die Schule wurde 1771 von Christian Richter erbaut. Der erste Privatlehrer nach dem Jahr 1750 war Johann Wenzel Wiessner, der in der Familie Kittel lebte, der erste Lehrer war und Priestertum studierte und auch der erste Kaplan in der Schumburg-Kapelle war. Meistens kümmerte sich über die lokale Schulwesen Jiří Karásek, geboren am 17. Mai 1766. Karásek erlangte mit seinem Fleiß und seiner hervorragenden Unterrichtsmethode solchen Ruf an der Schule, dass 50-60 ausländische Schüler nach Schumburg kamen, um bei einem ausgezeichneten Lehrer zu lernen. Im Jahr 1824 hatte die Schule 352 Schüler, einschließlich externen Schülern. Die Kinder waren teilweise beim Pfarrer Neubart, teilweise beim Karásek untergebracht, und auch die anderen Häuser waren voll mit deutschen und tschechischen Schülern. Unter den Kindern, die hier unterrichtet wurden, befand sich der spätere Politiker Ladislav Rieger, ein Landsmann aus der Region Vysocko. So kümmerte sich die Schule nach dem Rückzug der Heiltradition in der Region Kittelovsko um den weiteren Ruf sowie den wirtschaftlichen Wohlstand der umliegenden armen Bergregion.